Die häufigsten Tomatenkrankheiten und wie man sie erfolgreich bekämpft
Der Anbau von Tomaten ist eine der beliebtesten Gartenaktivitäten, da diese köstlichen Früchte in der Küche vielseitig verwendet werden können. Doch leider sind Tomatenpflanzen anfällig für eine Vielzahl von Krankheiten, die nicht nur die Ernte beeinträchtigen, sondern auch die Gesundheit Ihrer Pflanzen insgesamt. Viele Hobbygärtner stellen sich die Frage: Wie erkenne ich die Krankheiten frühzeitig? und Was kann ich tun, um meine Pflanzen zu schützen? In diesem umfassenden Leitfaden finden Sie die wichtigsten Informationen, um Ihre Tomatenpflanzen widerstandsfähiger zu machen und eine reiche, schmackhafte Ernte zu sichern.
Häufige Probleme bei Tomaten und ihre Ursachen
Gleich zu Beginn ist es entscheidend, die häufigsten Krankheiten zu kennen. Frühe Erkennung erleichtert gezielte und umweltfreundliche Gegenmaßnahmen.
1. Das Läuse- oder Blütenschlottern (Blossom-End Rot)
Vielleicht das bekannteste Problem bei Tomaten ist das sogenannte Blossom-End Rot. Es betrifft vor allem die Fruchtbasis und ist leicht zu erkennen:
Was sieht man?
Am unteren Ende des Tomatenfrüchtes entsteht eine dunkelbraune, harte Stelle, die an Schrumpf- oder Verfaulungsstellen erinnert. Mit der Zeit kann die Stelle noch größer werden und sich ausdehnen.
Ursachen:
Der Hauptgrund ist ein калziummangel, der durch ungleichmäßige Wasserzufuhr, schlechte Bodenvoraussetzungen oder schnelle Wachstumsphasen begünstigt wird. Besonders in trockenen Perioden oder bei unzureichender Düngung kann die Pflanze nicht genug Kalzium aufnehmen.
Was tun?
- Schnell das betroffene Obst entfernen, um die Ausbreitung zu verhindern.
- Mehr Kalzium in den Boden bringen, zum Beispiel durch Kalk, Knochenmehl oder organische Düngemittel.
- Für eine gleichmäßige Wasserzufuhr sorgen, um Stress bei den Pflanzen zu vermeiden.
- Den Boden mit organischem Kompost oder speziellen Kalzium-Düngern verbessern.
2. Der Raureif- oder Pilzbefall (Prílio)
Der Prílio, auch bekannt als die schwarze Fleckenkrankheit, ist eine häufige Pilzerkrankung, die Ihre Tomaten ernsthaft schädigen kann.
Phasen des Prílio:
- Initialphase: Dunkle oder grau-schwarze Flecken erscheinen auf den ersten Blättern.
- Fortschreitende Phase: Flecken breiten sich um den Stängel herum aus, beeinträchtigen die gesamte Pflanze.
- Spätphase: Wenn unbehandelt, sind die Früchte von schwarzen Flecken durchzogen, deformiert und oft ungenießbar.
Ursachen:
Hohe Luftfeuchtigkeit, mangelhafte Belüftung im Gewächshaus oder im Gartenbereich, sowie längere Trockenperioden mit plötzlichem Regen fördern die Krankheitsentwicklung.
Was tun?
- Befallene Pflanzen entfernen und entsorgen.
- Mit natürlichen Mitteln wie einer Lösung aus Natron (Bicarbonat), einem Hauch Melaassaft oder Knoblauchextrakt behandeln.
- Für bessere Belüftung sorgen, indem abgestorbene oder kranke Blätter entfernt werden.
- Befall frühzeitig mit biologischen Fungiziden bekämpfen, um die Ausbreitung zu verhindern.

3. Der gefräßige Raupen- oder Caterpillarbefall
Manchmal häufen sich die schädlichen Insekten, die die Tomatenpflanzen bedrohen, besonders die sogenannte Broca-Cortadeira, eine große Raupe, die an den Blättern und Früchten Knabberschäden anrichtet.
Anzeichen für Befall:
- Sichtbare, größere Raupen.
- Löcher in den Blättern, Fraßspuren oder Kot.
Was tun?
- Mit speziellen Fallen oder natürlichen Insektiziden arbeiten, die in Gartencentern erhältlich sind.
- Pflanzen wie Ringelblumen, Tagetes oder Basilikum neben die Tomaten pflanzen, da sie natürliche Abschreckung bieten.
- Organische Sprays mit Knoblauch, Essig oder Zwiebeln herstellen und regelmäßig auf die Pflanzen sprühen.
- Bei starkem Befall sollte man auch auf biologische Insektizide wie Neem-Öl zurückgreifen.
4. Fruchtspaltung (Splitting) – Wenn Tomaten platzen
Ein weiteres häufiges Problem ist das Platzen der Tomatenfrüchte, besonders nach längeren Trockenphasen gefolgt von Regen.
Ursachen:
Schnelle Wasseraufnahme nach Trockenheit, kombiniert mit schneller Fruchtentwicklung, erhöht den Druck auf die Fruchtwände, die dann aufplatzen.
Was kann man tun?
- Die Bewässerung regelmäßig, aber moderat gestalten – niemals zu viel oder zu wenig Wasser.
- Schutz vor plötzlichen Wetterschwankungen durch Netze oder Schattensegel.
- Während der regenreichen Perioden die Pflanzen mit Vlies oder Netzen abdecken, um die Feuchtigkeit zu kontrollieren.
Tipps für einen gesunden Tomatengarten
- Pflege und Wartung: Regelmäßiges Entfernen von kranken oder abgestorbenen Blättern ist essenziell.
- Bodenverbesserung: Mit organischen Düngemitteln und Kompost den Boden optimal vorbereiten.
- Frühzeitige Kontrolle: Regelmäßige Inspektion der Pflanzen entdeckt Krankheiten im Frühstadium, was die Bekämpfung erleichtert.
- Natürliche Feinde fördern: Nützliche Insekten anziehen, die Schädlinge natürlich bekämpfen.
Fazit
Das Gärtnern von Tomaten bringt viel Freude, doch es erfordert auch Aufmerksamkeit für die Gesundheit der Pflanzen. Vorbeugung ist der beste Schutz: Durch sorgfältige Pflege, kluges Düngen und eine natürliche Schädlingskontrolle können Sie viele Krankheiten vermeiden. Sobald erste Anzeichen sichtbar werden, handeln Sie schnell, um Ihre Ernte zu retten und Ihre Pflanzen dauerhaft kräftig und gesund zu halten.
Viel Erfolg bei Ihrer Tomatensaison! Bei Fragen oder Problemen stehen wir Ihnen gerne mit weiteren Tipps zur Seite. Gönnen Sie Ihren Tomaten den besten Schutz und freuen Sie sich auf eine reiche, schmackhafte Ernte!