Posturale Drainage: Natürliche Unterstützung für die Lungenfunktion
Die posturale Drainage ist eine einfache, aber wirkungsvolle Technik, die darauf abzielt, die Lunge bei der Reinigung von Schleim und Sekreten zu unterstützen. Durch bestimmte Körperhaltungen nutzt sie die Schwerkraft, um den Abfluss von Schleim aus den Atemwegen zu erleichtern. Diese Methode wird häufig zur Unterstützung der Atemwege bei Erkältungen, chronischer Bronchitis oder anderen Atemwegserkrankungen eingesetzt – immer unter ärztlicher Anleitung.
Was ist posturale Drainage?
Bei der posturalen Drainage handelt es sich um eine physiotherapeutische Technik, bei der der Körper so positioniert wird, dass bestimmte Lungensegmente durch die Schwerkraft entlastet und Sekrete aus den unteren Atemwegen gelöst werden. Ziel ist es, das Abhusten zu erleichtern und die Lungenkapazität zu verbessern.
Die Methode kann sowohl zu Hause als auch in einer physiotherapeutischen Praxis angewendet werden, sofern keine medizinischen Gegenanzeigen bestehen.
Posturale Drainage mit Handtüchern
Diese Variante lässt sich leicht zu Hause umsetzen und erfordert nur einfache Hilfsmittel.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Legen Sie mehrere Handtücher aufeinander, bis ein sanft geneigter Untergrund entsteht.
- Legen Sie sich auf den Bauch, sodass der Oberkörper tiefer liegt als die Hüfte.
- Platzieren Sie ein Kissen unter Ihrem Kopf, um den Nacken zu entlasten.
- Atmen Sie ruhig und tief ein und aus, und bleiben Sie in dieser Position für einige Minuten.
Durch die Schwerkraft sammelt sich der Schleim in den oberen Atemwegen und kann anschließend leichter abgehustet oder abtransportiert werden.
Posturale Drainage mit einem Stuhl
Diese Variante kann intensiver wirken, da der Neigungswinkel steiler ist.
So funktioniert es
- Legen Sie ein stabiles Brett oder eine feste Unterlage schräg auf einen Stuhl.
- Legen Sie sich vorsichtig mit dem Bauch nach unten auf diese geneigte Fläche, sodass der Brustkorb tiefer als die Beine liegt.
- Unterstützen Sie Kopf und Arme mit einem Kissen, um die Position angenehm zu halten.
- Bleiben Sie einige Minuten ruhig liegen und atmen Sie tief durch.
Auch hier hilft die Neigung, Sekrete aus den unteren Lungenabschnitten in Richtung Bronchien zu bewegen.
Wirkung der posturalen Drainage
Die posturale Drainage nutzt die natürliche Kraft der Schwerkraft, um Schleim in den Atemwegen zu mobilisieren. Dadurch können:
- Sekrete leichter abgehustet werden,
- Atemnot reduziert werden,
- die Sauerstoffaufnahme verbessert werden,
- und Infektionen durch stagnierenden Schleim vorgebeugt werden.
Diese Technik ist besonders hilfreich bei Erkrankungen wie:
- chronischer Bronchitis,
- Mukoviszidose,
- COPD,
- Lungenentzündungen im Genesungsstadium.
Wichtige Hinweise
- Führen Sie die Übung nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten durch.
- Wenden Sie die Methode nicht an, wenn Sie an Bluthochdruck, Herzproblemen, frischen Operationen oder starken Schmerzen leiden.
- Achten Sie auf Ihren Körper – bei Schwindel, Übelkeit oder Atembeschwerden brechen Sie die Übung ab.
- Die beste Zeit für die Anwendung ist morgens oder nach Inhalationen, wenn der Schleim bereits gelockert ist.
Tipps für mehr Effektivität
- Trinken Sie ausreichend Wasser, um Sekrete zu verflüssigen.
- Kombinieren Sie die Übung mit Atemtechniken wie der Lippenbremse.
- Leichte Brustklopfmassagen können zusätzlich helfen, Schleim zu lösen.
- Sorgen Sie für ein warmes, ruhiges Umfeld, um die Atmung zu erleichtern.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
Wie oft sollte man posturale Drainage durchführen?
In der Regel reicht es aus, die Technik ein- bis zweimal täglich für 10–15 Minuten anzuwenden, abhängig von der Empfehlung Ihres Arztes.
Ist die Methode auch für Kinder geeignet?
Ja, aber sie sollte ausschließlich unter Aufsicht eines Arztes oder Physiotherapeuten erfolgen, um Überlastung zu vermeiden.
Kann man die Drainage auch bei Erkältungen anwenden?
Ja, besonders bei verschleimtem Husten kann sie den Abfluss fördern – allerdings nur, wenn keine Fieber- oder akute Entzündungssymptome bestehen.
Hilft die Methode bei Asthma?
Nicht direkt. Sie kann jedoch begleitend zur besseren Schleimlösung beitragen, ersetzt aber keine medikamentöse Behandlung.
Welche Alternativen gibt es?
Inhalationen mit Kochsalzlösung, Atemtherapie, Vibrationsmassagen oder physiotherapeutische Übungen können ähnliche Effekte haben.
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Externe Quellenempfehlungen
- Deutscher Lungentag e.V. – Informationen zur Lungengesundheit
- Apotheken Umschau – Ratgeber zu Atemwegserkrankungen und Therapien
- Physiowissen.de – Fachportal für physiotherapeutische Methoden